Die kleine Gemeinde Keilhau, seit 1993 Ortsteil von Rudolstadt in Thüringen, liegt in einem Seitental der mittleren Saale.
Über die frühe Geschichte des Ortes ist nur wenig bekannt. Überlieferungen zufolge muss er sich jedoch zur Zeit der Ankunft Fröbels in einem wenig anschaulichen Zustand befunden haben. Erst die Verlegung der von Fröbel in Griesheim gegründeten Allgemeinen Deutschen Bildungsanstalt im Jahre 1817 nach Keilhau verlieh dem Ort seinen Aufschwung.
Noch heute wird in den ehemaligen Gebäuden im fröbelschen Sinne unterrichtet und gelebt. Mit der „Freien Integrativen Gemeinschaftsschule Friedrich W.A. Fröbel“ und der Freien Fröbelschule Keilhau-Förderschule, existiert in Keilhau gegenwärtig die einzige schulische Einrichtung weltweit, die direkt auf eine Gründung Friedrich Fröbels und seiner Mitstreiter Wilhelm Middendorff und Heinrich Langethal zurückgeht.
Der Schulcampus in Keilhau beherbergt heute neben der sich seit 2011 gegründeten Freien Gemeinschaftsschule noch eine kleine Förderschule (Förderschwerpunkt Sprache) sowie ein Internat und Wohngruppen für Kinder und Jugendliche, die eine der beiden Schulen besuchen. Die Trägerschaft hat das JugendSozialwerk Nordhausen e.V.
Desweiteren befinden sich das Fröbelarchiv, ein Schulmuseum, eine historische Bibliothek, die außergewöhnliche Notensammlung und eine Gesteinssammlung, die für jeden Interessenten nach vorheriger Anmeldung beim Neuen Thüringer Fröbelverein Keilhau e.V. (NTFV) offen steht. Hier finden sich u.a. wertvolle und einzigartige Sammlungen und Dokumente aus fast zwei Jahrhunderten thüringischer Schulkultur.
Verbunden mit dem Fröbelarchiv ist auch die Fröbelforschungsstelle Keilhau. Diese wird ebenfalls vom NTFV im Rahmen seiner Zukunftswerkstatt polytechnische Bildung betreut, unter der Zielsetzung verschiedene Konzepte zur praktischen Fröbelpädagogik mit Partnern in Deutschland und Japan zu entwickeln und anzubieten, um von Keilhau aus weltweit neue Impulse zu setzen.
Mehr über den Ort Keilhau erfahren Sie auf der ortseigenen Webseite.
Foto: Blick auf Keilhau, 1895