Zum Fröbel-Salon am 18.06.2016 fand sich im Café Leuchtblick eine außerordentlich interessierte Gruppe zusammen, die nach dem Impulsvortrag von Dr. phil. Ulf Sauerbrey noch lange über den geplanten Zeitrahmen zum Thema reflektierte und diskutierte.
Titel des Abends: "Fröbels Spielpädagogik zwischen Welt und Religion"
Grußworte sprachen Harmut Steeb, Geschäftsführer des Evangelischen Allianzhaus Bad Blankenburg und Frank Persike, Bürgermeister der Stadt Bad Blankenburg
Dankenswerterweise wird Dr. Sauerbrey in Anlehnung an den Vortrag einen Artikel für die Rudolstädter Heimathefte schreiben. Damit wird der Inhalt des Fröbel-Salons 2016 auch für nicht beteiligte Personen noch in diesem Jahr nachzuvollziehen sein. Mancher Teilnehmer sowie auch Dr. Sauerbrey nahmen interessante Anregungen aus der Diskussion für die weitere Beschäftigung mit Fröbel mit - ein Erfolg des Fröbel-Salons.
Einige Stichpunkte zum Thema schon vorab (Notizen aus Vortrag):
- Friedrich Fröbel war Protestant, seine Idee von Religion lässt sich allerdings nicht eindeutig einer Glaubensrichtung zuordnen.
- Die in Fröbels Kindheit und in dem von ihm entwickelten Sphärenphilosophie fußende Religiösität wird in der historischen erziehungswissenschaftlichen Forschung u.a. als Panentheismus bezeichnet. Panentheismus bedeutet (nach Carl Christian Friedrich Krause), dass das eine in sich und durch sich auch das all sei. Alles ist irgendwie miteinander verbunden.
- Für Fröbel wird Gott im Sinnlichen und in der Natur anschaulich. Das Göttliche ist dabei Quelle des Seins und des Lebens. Fröbel schreibt auf der ersten Seite der Menscherziehung „In allem ruht, wirkt und herrscht ewiges Gesetz.“. Er baute seine gesamte Pädagogik auf diesem einen Satz auf. Fröbel geht davon aus, dass im Menschen und damit auch bereits im Kind das ewige Gesetz, also das Göttliche, bereits vorhanden ist. Und zwar von Geburt an, also bevor überhaupt Erziehung stattfindet. Bliebe Fröbel jedoch allein bei dem Gedanken stehen, dass alles in der Natur von Gott beseelt wäre, so bliebe seine Lehre nur im Pantheismus. Eine Erziehung wäre dann strenggenommen sogar überflüssig. Wenn also das Göttliche schon ausgebildet im Menschen vorherrschen würde, dann wäre die Entwicklung schon vorgegeben bzw. schon vollendet. Pädagogik dient aus Fröbels Perspektive dazu dieses Göttliche zum Ideal überhaupt erst zu entwickeln. Es ist angelegt, es ist aber noch nicht entwickelt.
- These von Dr. Sauerbrey, die er zur Diskussion stellte: Fröbels Pädagogik ist konzeptuell zwischen einer Idee von einer Welt und einer Idee von einer Religion anzusiedeln und kanngleichermaßen von Kleinkindereinrichtungen religiös und säkular ausgerichteter Träger in Anspruch genommen werden.