Leben und Werk
Der aus Oberweißbach in Thüringen stammende Pfarrerssohn Friedrich Wilhelm August Fröbel (1782–1852) wurde nach einer land- und forstwirtschaftlichen Ausbildung zunächst Privatsekretär, dann Hauslehrer in Frankfurt am Main. Nach einem zweijährigen Aufenthalt bei Pestalozzi in Yverdon (1808–1810) studierte er Naturwissenschaften in Göttingen und Berlin. 1816 gründete er in Griesheim bei Stadtilm die „Allgemeine deutsche Erziehungsanstalt“, eine Privatschule, die er 1817 nach Keilhau bei Rudolstadt verlegte und bis 1831 leitete. In jener Zeit entstand sein unvollendet gebliebenes Hauptwerk „Die Menscherziehung“, in welchem er sein pädagogisches Konzept präzisiert, das sich auf alle Phasen des menschlichen Lebens bezieht. Während seiner Schweizer Zeit (1831–1835) baute Fröbel in Burgdorf eine Elementarschule am Waisenhaus sowie in Wartensee, später in Willisau, eine Privatschule auf und leitete Lehrer- und Lehrerinnenfortbildungskurse.
Von 1836 bis zu seinem Tode 1852 lebte Fröbel wieder in Thüringen (Blankenburg, Bad Liebenstein/Marienthal). Hier entwickelte er eine Vielzahl von Spielmaterialien, die er als „Gaben“, „Beschäftigungs- und Bildungsmittel“ bezeichnete, gründete 1840 den ersten Kindergarten und führte Kindergärtnerinnenkurse ein. Im Jahr 1844 erschien überdies sein zweites Hauptwerk: Das pädagogische Handbuch „Mutter- und Koselieder“ gab sein erarbeitetes Bildungs- und Erziehungskonzept in Form von Bildern, Texten, Spielen und Melodien an Familien zur kindergerechten Erziehung weiter. Fröbel beschrieb jenes Werk folgendermaßen:
“Ich habe in diesem Buch das Wichtigste meiner Erziehungsweise niedergelegt; es ist der Ausgangspunkt für eine naturgemäße Erziehung, denn es zeigt den Weg, wie die Keimpunkte der menschlichen Anlagen gepflegt und unterstützt werden müssen, wenn sie sich gesund und vollständig entwickeln sollen.” (Prüfer 1919: 1, zit. n. Berger 2000).
Literatur:
- Berger, M. (2000): Friedrich Fröbel - Sein Lebensweg und sein erzieherisches Wirken. Im Internet (16.12.2014).
- Prüfer, J. (1919): Friedrich Fröbels Mutter- und Kose-Lieder, Leipzig.