DER POLITISCHE FRÖBEL. Seine pädagogischen Institutionen im Fadenkreuz der preußischen Staatsmacht
Eröffnung der Sonderausstellung im Friedrich-Fröbel-Museum am 27. April
Friedrich Fröbel war ein politischer Mensch, wenn auch nicht parteilich organisiert. Er handelte und dachte im Kontext seiner Zeit und setzte sich engagiert für die Sache der Kindheit ein. Sein Menschenbild, schlug sich in seinem pädagogischen Wirken nieder, das den selbstbestimmten und eigenständig denkenden Menschen zum Erziehungsziel erhob.
Im Fröbel-Dekadenjahr „Fröbel und die Politik“ stellt das Friedrich-Fröbel-Museum in Bad Blankenburg, vom 27. April bis 22. Dezember 2018, Fröbels bildungspolitische Bemühungen für das eigene pädagogische Konzept dar. Hierbei sollen seine beiden Projekte, die Erziehungsanstalt in Keilhau und die Etablierung des Kindergartens als erste Stufe des bürgerlich-demokratischen Bildungswesens auf einheitlichen Grundlagen, im Mittelpunkt stehen.
„DER POLITISCHE FRÖBEL. Seine pädagogischen Institutionen im Fadenkreuz der preußischen Staatsmacht“ lautet der Titel der Sonderausstellung in Bad Blankenburg. Am Freitag, den 27. April 2018, ab 16 Uhr, lädt das Museum alle Interessierten zur Vernissage nach Bad Blankenburg ein. Isabel Schamberger (Kustodin) und Margitta Rockstein (Kustodin i.R.) eröffnen den Abend mit musikalischer Begleitung durch Michael Grübler.
Fröbel selbst pflegte den Diskurs und trat engagiert ein für den Zugang zu Kindergärten für ALLE Kinder. Er berief im Sommer 1848, vor 170 Jahren, eine Lehrerversammlung in Rudolstadt ein und stellte etwa 260 Pädagoginnen und Pädagogen seine Kindergartenerziehung in Theorie und Praxis vor. Aus dieser Versammlung ging ein Antrag an die Regierung und den Reichstag in Frankfurt a.M. zur Unterstützung der Fröbelschen Kindergartenerziehung, einschließlich der Forderung eines einheitlichen Schulsystems vom Kindergarten bis zur Hochschule, hervor.
Auch nach dem preußischen Kindergartenverbot 1851 bemühte sich Fröbel weiter. Aus einem Brief vom 31. Oktober 1851 an König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen stammt sein Zitat, das als Motto des diesjährigen Dekadenjahres gilt: „Die Sache der Kindheit kann keiner Parthei angehören.“