Joan Sallas ist Faltkünstler, Faltlehrer und Faltforscher. Mit seinen Faltausstellungen reist er durch die Museen und Ateliers der Welt. Neben vielen europäischen Ausstellungsorten präsentierte er seine Werke auch in den USA und Südkorea. Vergangene Woche startete er mit Kollegen und Kolleginnen in Oberweißbach ein Faltforschungsprojekt zum Nulltarif.
Das Memorialmuseum Oberweißbach ist im Besitz von einigen Beschäftigungsalben, gestaltet von angehenden Erzieherinnen im 19. Jahrhundert, die damit nachwiesen, dass sie Fröbels Ideen verinnerlicht hatten. Joan Sallas, der einige Alben bereits 2014 für eine Ausstellung in Weimar auslieh, begab sich vorige Woche nach Oberweißbach um mit der Inventarisierung – dem ersten Schritt der wissenschaftlichen Bearbeitung von über 60 Exemplaren – zu beginnen.
„‚Wer sich wie ich mit dem Falten beschäftigt, kommt an Friedrich Fröbel nicht vorbei. Er hat als Erster das Thema in die Schulen gebracht‛“, sagt Sallas. Es geht ihm um Inventarisieren, Beschreiben, Abbilden, Analysieren, Restaurieren und Lagern.“ (Thomas Spanier, 13.06.2015, OTZ).
Das Kooperationsprojekt zwischen der Fröbelstadt Marketing GmbH und Sallas ist langfristig angelegt. Zukünftig geht es um die Frage, wie man die historischen Dokumente im Museum am besten ausstellen kann. Auch weitere Projekte in Oberweißbach sind geplant. So möchte der Faltkünstler Abendveranstaltungen zum Thema Servietten falten mit Hotelangestellten und anderen Interessierten organisieren und die Falttechniken mit Lehrerinnen und Lehren einstudieren, die damit Mathematik (insbesondere die Geometrie) vermitteln können.
Der 52-Jährige lebt seit 20 Jahren in Deutschland und wurde 2012 mit dem Preis zur Bewahrung Europäischen Kulturerbes von der Europäischen Kulturstiftung Pro Europa ausgezeichnet. Wer sich vom Können des Künstlers überzeugen und inspirieren lassen möchte, sollte auf der Videoplattform YouTube nach Joan Sallas suchen. In Oberweißbach wurde Joan Sallas unterstützt von Sabine Frank (Erfurt), Caroline Geller (Berlin), Katharina Braun (Königsdorf), Anja Markiewicz (Potsdam), Coral Romà (Freiburg i. Br.), Petra Betscher (Gifhorn).