"Neues aus der Anstalt" mit Horst Fleischer - Bilder und Geschichten aus dem Keilhau des 19. Jh.
Schüler-Portraitzeichnung Friedrich Ungers
Vergangenen Freitag lud das Friedrich-Fröbel-Museum in Bad Blankenburg zu Vortrag und Lesung von Horst Fleischer. Zu Ehren des anstehenden 200. Jubiläums der Fröbelschule in Keilhau widmete er sich in seinem Vortrag Friedrich Unger, einem Zeichenlehrer Mitte des 19. Jahrhunderts in Keilhau, der zahlreiche Keilhauer Schüler portraitierte.
Ebenfalls Schüler in Keilhau, war Georg Ebers, welcher einige Jahre später über seine Reise von Berlin nach Keilhau sowie seinen Aufenthalt dort lebhaft berichtete. Es war die Zeit, zu der Johannes Arnold Barop und Wilhelm Middendorff die Schule leiteten und Friedrich Fröbel gelegentlich "nach dem Rechten" sah. Während Horst Fleischer aus dem Werk Georg Ebers laß, entstanden lebhafte Bilder der Keilhauer Schule und Schüler von damals vor dem inneren Auge des einzelnen Museumsgastes und brachte sie zum Lächeln. So beispielsweise eine von Ebers Anekdoten aus Keilhau: Der Schulleiter Barop führte seiner Zeit die Regel ein, dass jeder Schüler, der ein Fenster zerschlug, sich selbst mitsamt des Fensterrahmens nach Bad Blankenburg aufmachen müsse, um es dort neu verglasen zu lassen. Nun ist der Weg zwischen Keilhau und Bad Blankenburg wunderschön. Und auch die Stadt Bad Blankenburg hatte seine Reize. So musste J. A. Barop bald feststellen, dass plötzlich die Zahl der in Bruch gegangenen Fenster rasant anstieg, womit er seine pädagogisch gut gemeinte Regel wieder aufgab.
Die Zeichnungen Friedrich Ungers werden im kommenden Jahr, dem Jubiläumsjahr der Fröbelschule in Keilhau, im Friedrich-Fröbel-Museum Bad Blankenburg ausgestellt:
"Gesichter Keilhaus – zwischen Nationalerziehung in ländlicher Idylle und erster industrieller Revolution" Sonderausstellung im Friedrich-Fröbel-Museum vom 19. Mai bis 23. Dezember 2017 Die Porträtzeichnungen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts von Friedrich Unger und Richard Schinzel, beide Zeichenlehrer in der Allgemeinen Deutschen Erziehungsanstalt Friedrich Fröbels in Keilhau, zeigen über einhundert Schüler und Lehrer der Anstalt. Sie sind entstanden in der Zeit vor und nach der Märzrevolution 1848. Aus Anlass des 200jährigen Bestehens der Schule in Keilhau im Jahr 2017 wird eine Auswahl der kürzlich erworbenen Porträts präsentiert."
Eröffnung am 19. Mai, 17 Uhr
Themenjahr 2022 - Fröbel heute
Fröbels pädagogische Leistung, für damalige Zeiten revolutionär, führte weltweit zu nachhaltigen Aktivitäten und weitreichenden Veränderungen der pädagogischen Praxis. Fröbel zählt damit zu den Klassikern der frühkindlichen Pädagogik und ist heute wieder hochaktuell.
Das Themenjahr 2022 wird Fröbel mit all seinen Facetten – als Freund der Natur, Vater des Kindergartens, Schulmann, als gläubiger und politischer Mensch, Teil der Moderne, Ideengeber für Deutschland und die Welt und Erfinder des Erziehungsberufes – erneut beleuchten. Vor allem aber blicken wir nach vorn und fragen, wo sich die Fröbelsche Philopophie im aktuellen Leben verstetigt hat und wo und wie sie darüber hinaus eine Rolle spielen kann und soll.
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